Dienstag, 7. Mai 2013

Berg-Suppe

Berg-Suppe. 

Lege ein Stück frische Butter in ein Kasseroll, sobald selbige steigt, streue so viel geriebenes Schwarzbrot mit Zucker, kleinen Rosinen und Zitronschale hinein, daß die Masse nicht zu trocken bleibt, drücke es dann mit dem Kochlöffel in einen Trichter und lasse es erkalten. Indessen koche ein halb Quart Wein mit eben soviel Wasser (oder statt dessen Bier) mit Zucker und Butter, quirle 1 Eierdotter mit etwas Mehl in kaltem Wasser, gieße es hinzu und lasse es aufkochen, dann stürze den Berg leise aus dem Trichter in die Schüssel und gieße die Suppe behutsam herum.

Aus einem Schlesischen Kochbuch aus dem Jahr 1835

Hagebutten-Suppe

Hagebutten - Suppe. 

Die Hagebutten koche eine Stunde lang, dann quirle sie tüchtig, und seihe sie durchs Haarsieb, nimm nach Belieben Wein, Kartoffelmehl, Zucker und Zimt, quirle alles kalt zusammen, gieße es an die Hagebutten-Brühe, lasse es aufkochen, und richte die Suppe über geschnittenem Zwieback an.

Aus einem Schlesischen Kochbuch aus dem Jahr 1835

Sonntag, 28. April 2013

Waschen weißwaschlederner Handschuhe

Urgroßmutters Tipp zum Waschen von Lederhandschuhen.
Der Tipp stammt aus einem alten Buch - wurde von mir NICHT ausprobiert, daher kann keine Garantie übernommen werden. Auch habe ich nicht herausfinden können, was "weißwaschlederne" Handschuhe bedeutet, um welches Leder es sich dabei handelt.

Waschen weißwaschlederner Handschuhe.

Man zieht je einen Handschuh an, taucht ihn in laues Wasser, seift ihn ein, und reibt nun so lange, bis aller Schmutz verschwunden ist. Her nach wird er in einem andern lauen Wasser rein abgespült, von der Hand abgezogen, in ein reines Tuch eingeschlagen, und damit so lange gewunden, bis alles Wasser entfernt ist. Alsdann läßt man die Handschuhe halb trocken werden, und zieht sie wieder an die Hand. — Oder: Man wäscht die Handschuhe in lauwarmer Buttermilch , und beschmiert sie mit Eigelb, dann werden sie wieder in Buttermilch gewaschen, in lauem Wasser ausgespült, und wie vorige getrocknet und beendet.

Quelle: Die wohlberathene Hausfrau in Stadt und Land, herausgegeben von Margarethe Kranich und Mechtilde Maier - 1868

Donnerstag, 21. März 2013

Ur-Omas Tipps zur Flecken-Entfernung

Unsere Urgroß- und Großeltern hatten noch nicht die große Auswahl an Wasch- und Reinigungsmitteln, wie wir sie heute haben. Trotzdem waren sie bemüht, die Wäsche im Haushalt sauber zu halten und manche hartnäckigen Flecken aus der Wäsche zu entfernen. Weggeworfen wurde nur selten, denn Stoffe und Wäsche waren teuer.

Vielleicht lässt sich das ein oder andere Mittel heute noch anwenden. Sollten Sie dies in Erwägung ziehen, empfiehlt sich natürlich, vor der Behandlung ein Versuch an einer nicht sichtbaren Stelle oder an einem nicht wertvollen Objekt vorzunehmen. Dies gilt natürlich auch bei der Anwendung der uns heute zur Verfügung stehenden Mittel.

In einem Buch mit Haushaltstipps aus dem Jahre 1868 fand ich diese Tipps zur Fleckenreinigung (die alte Schreibweise wurde beibehalten):

Die Fleckenreinigung.
Im Allgemeinen dient hierbei als Regel: Je veralteter ein Flecken ist, desto schwieriger und mühevoller ist seine Entfernung. Da die meisten Fleckmittel scharf sind, so suche man sie möglichst zu verdünnen, und wende sie lieber wiederholt an, damit sie Farbe und Stoff nicht zu sehr angreifen.

Bei Anwendung der Reinigungsmittel beschränke man sich auf die Stelle, wo der Flecken ist. Auch sollte man vorsichtshalber vor der Anwendung eine Probe aus einem Stück des nämlichen Zeuges anstellen

Vertilgung von Flecken aus Weißzeug. 


Blutflecken reibt man gut mit Seife ein, und wäscht das Zeug dann mit der gewöhnlichen Wäsche.

Fettflecken. Wenn veraltete Fettflecken in Weißzeug der gewöhnlichen Lauge nicht weichen, so wäscht man sie in Pottaschenlauge, und hernach in warmem Wasser aus.

Flecken, durch Kaffee, Thee und andere Flüssigkeiten verursacht, wäscht man unmittelbar nach Entstehen mit reinem Wasser aus; sind sie schon längere Zeit im Zeuge, so ist dieses erst in Wasser einzuweichen, und alsdann kann der Flecken in heißem Wasser mit Seife ausgewaschen werden.

Gelbgewordene Wäsche weicht man über Nacht in gestandene Milch, oder läßt sie einige Zeit in Buttermilch (Rührmilch) liegen, dann wäscht man sie in lauem Seifenwasser, spült sie in kaltem Wasser nach, und läßt sie wo möglich in der Sonne trocknen.

Kirschen- und Heidelbeerflecken benetzt man mit Wasser, und hält sie so lange über angezündeten Schwefel, bis sie verschwunden sind. Dann wird das Zeug in reinem Wasser mit Seife herausgewaschen. Obstflecken lassen sich am besten aus Weißzeug entfernen, indem man letzteres sofort in Urin einweicht, über Nacht so stehen läßt, und alsdann recht rein auswäscht. — Oder man befeuchtet die Flecken mit Zitronensäure oder dem Saft reifer Johannisbeeren, und nach Beseitigung der Flecken wäscht man das Zeug mit Regenwasser aus, oder bleicht es zu der Zeit, wo die Frucht, von welcher der Flecken herrührt, wieder blüht.

Oelflecken. Ist die Wäsche mit Wasser und Seife rein ausgewaschen, so hält man sie über angezündeten Schwefel, bis die Flecken weichen.

Rostflecken. Man macht die Flecken mit kaltem Wasser naß, und reibt sie auf einem zinnernen Teller, der auf einem Topf heißem Wasser steht, auf beiden Seiten so lange mit Sauerkleesalz, bis sie verschwunden sind, was sehr bald geschieht. Dann muß das Zeug in warmem Wasser sofort rein ausgewaschen werden, weil außerdem die Wäsche leicht Schaden leiden könnte. — Oder man benetzt feingestoßenen Weinstein, bestreicht die Flecken damit, und reibt sie dann gelinde aus.

Stockflecken. Man vermischt 1/2 Loth Salmiakgeist mit 2 Handvoll Salz, stößt dieß zu Pulver, und läßt es in einem neuen Topfe mit Wasser 1/2 Stunde kochen. Nun breitet man die Wäsche, worin sich Stockflecken befinden, trocken auf einem Grasplätze aus, benetzt die Flecken einigemal mit jenem Wasser, und läßt das Zeug an der Sonne trocken werden. Dieß wieder holt man noch einigemal, und bleicht dann die Wäsche nach 2 Tagen unter öfterem Begießen.

Tintenflecken. Ihre Beseitigung geschieht, wie die der Rostflecken, mit Sauerkleesalz. Noch ganz frische Tintenflecken werden sofort mit Zitronensaft eingerieben, und das betreffende Zeug alsdann in lauwarmem Wasser herausgewaschen.

Wagenschmierflecken. Um Flecken von Wagenschmiere, Thürschlösserschwärze u. dgl. aus der Wäsche zu bringen, schmiert man alsbald sehr fette Lichtschnuppe aus der Lichtputze dick auf dieselben, so daß sie ganz damit bedeckt sind. Nach 1 oder 2 Tagen werden die Flecken mit Seife eingeschmiert, und mit heißem Wasser dann ausgewaschen.

Weinflecken werden, wenn sie noch feucht sind, mit Butter oder Unschlitt bestrichen, und hernach mit Wasser herausgewaschen. Sind die Flecken jedoch schon getrocknet, so wäscht man sie erst in reinem Fruchtbranntwein , sodann in Seifenwasser, und zuletzt in reinem Wasser aus. — Oder man bestreicht die befleckte Stelle mit reinem Baumöl, und reibt sie vorsichtig mit den Fingern, dann breitet man das Tuch auf einem Grasboden aus, und läßt 2 Stunden die Sonne darauf scheinen. Nachdem das Zeug nun mit frischem Wasser und hernach mit Seifenwasser rein ausgewaschen, wird es in die Wäsche gegeben. — Auch durch Einweichen in Buttermilch lassen sich Weinflecken öfters beseitigen. Das Zeug wird dann noch in Wasser ausgewaschen, und einige Tage auf dem Grasboden gebleicht. — Außer auf diese 3 Arten können Flecken von rothem Wein auch wie folgt entfernt werden: Man vermischt in einer Obertasse einen Theelöffel gepulverten Braunstein mit einem Eßlöffel Salzsäure, und setzt die Tasse in eine mit heißem Wasser gefüllte Untertasse. Sobald ein scharfer Dampf aus jener aufsteigt, wird der mit Wasser angefeuchtete Flecken darübergehalten, und in einigen Minuten wird derselbe dann verschwunden seyn. Durch und durch fleckiges Weißzeug wird aus kaltem Wasser gespült, dann eine Viertelstunde in verdünntes Chlorkalkwasser eingeweicht, und nachher durch mehrere kalte Wasser gezogen. Das Chlorkalkwasser wird auf folgende Weise bereitet: Man gibt 8 Loth frischen, in der Apotheke zu erhaltenden Chlorkalk mit 2 Pfund Regenwasser in eine Flasche, Pfropft diese gehörig zu, und schüttelt die Mischung tüchtig. Ist dieselbe dann einige Zeit ruhig gestanden und hat sich geklärt, so gießt man sie ab. Von dieser Flüssigkeit, welche alle Pflanzenfarben bleicht, wird eine Portion in warmes Wasser gegossen, und die fleckigen Stellen des Zeuges dann hineingelegt, bis die Flecken verschwunden sind.

Vertilgung von Flecken aus Wolle, Halbwolle, Seide und Sammt. 


Fettflecken in Seidenzeug werden mit Bergamott- oder geläutertem Terpentinöl befeuchtet und etwas angewärmt. Zeigt sich der Flecken als ausgelöst, so wird aus beiden Seiten Löschpapier angelegt, mit einem warmen Bügeleisen die fleckige Stelle überfahren, und wenn das Papier das Fett eingesogen hat, befeuchtet man die Stelle mit Weingeist oder kölnischem Wasser. — Bei Seidenzeugen , welche stärkeres Anfeuchten nicht ertragen, zieht man Fettflecken lediglich durch Einsaugung heraus. Zu diesem Behufe nimmt man 3—4 neue irdene (sogenannte kölnische) Tabakspfeifen, stößt sie in einem Mörser zu staubfeinem Pulver, und vermischt dieses mit 1/2 Loth Muskatblüthen und 1/2 Loth Gewürznelken, beides gleichfalls zu feinem Pulver gestoßen. Nun legt man weißes, mit genanntem Pulver bestreutes Papier unter den Flecken, streut oben aus denselben ebenfalls von diesem Pulver, deckt darauf Papier, und hält sodann etwa 1 Minute lang ein warmes Bügeleisen darüber. Sollte sich der Flecken alsdann noch nicht herausgezogen haben, so streut man noch einmal Pulver darauf, und wiederholt das angegebene Verfahren. Ganz veraltete Oel- und Fettflecken müssen vorher ein wenig mit reinem Baumöl angefeuchtet werden, das man einige Minuten daraus weichen läßt, bevor man das Pulver darüberstreut. Dieses Pulver ist auch bei Fettflecken in Tuch und Sammt von Wirkung.

Fettflecken gehen aus seidenen und wollenen Zeugen auch, wenn man sie mit heißer Semmelkrume, warmgemachter Baumwolle, oder einem reinen, erwärmten Tuche sanft reibt. Doch muß man dann öfters die in Anwendung kommenden Stoffe erneuern, damit das ausgezogene Fett nicht wieder eingerieben wird. Fettflecken in Zeugen von zarter und unächter Farbe werden mit Eigelb, in das etwas Ochsengalle oder Branntwein eingerührt wurde, gerieben. Ist der Flecken verschwunden, so wird die Stelle mit reinem kalten Wasser abgespült.

Wagenschmierflecken u.dgl. Man befeuchtet die Zeuge mit Branntwein, und läßt sie so eine Stunde lang in Ruhe. Nun bestreicht man dieselben mit Eigelb, reibt sie sanft mit den Fingern, wäscht die befleckte Stelle mit frischem Wasser, und drückt solches sofort wieder aus. Dieß Verfahren wird einigemal wiederholt. Zuletzt wird die Stelle mit einem reinen, weißen, leinenen Tuch abgewischt und getrocknet.

Flecken von Schuhwichse, Firniß u. dgl. weichen der Rindsgalle. Sie werden damit wie mit Seife bestrichen, und hernach mit kaltem oder höchstens lauem Wasser gewaschen.

Schmutzflecken aus ächtfarbigen Wollenkleidern zu bringen, reibe man die Flecken mit verdünntem Salmiakspiritus, und wasche sie in reinem Wasser aus. Diese Flüssigkeit dient zu gleich, bei Kleidungsstücken, wenn durch Säuren (Essig, Wein, Vitriol) Flecken darin entstanden sind, die ursprüngliche Farbe wieder herzustellen.

Oel- und Schweißflecken aus wollenen und seidenen Zeugen zu entfernen, gelingt am besten mit Hülfe des Ammoniakwassers oder Salmiakgeistes. Bei der Anwendung vermischt man 1 Theil Salmiakgeist mit 8—12 Theilen Regen- oder Flußwasser, und legt die zu reinigenden Zeuge hinein. Sind es seidene, so läßt man sie ruhig liegen, bei wollenen Zeugen ist es jedoch meistens nothwendig, sie zu klopfen; Reiben oder Bürsten ist indeß fast immer unnöthig und wo möglich zu vermeiden, da dadurch der Glanz und Strich der Zeuge verändert werden würde. Nach einiger Zeit, bei seidenen Zeugen meist schon nach Verlauf weniger Minuten, wird die wässerige Flüssigkeit durch die aufgelösten fettartigen und zugleich aufgelockerten staubigen Theile ganz dunkel gefärbt; verschwindet dabei der eigenthümliche Geruch des Ammoniaks, und vermuthet man, daß die Auflösung der Schmutztheile noch nicht vollkommen ist, so muß man die Zeuge herausnehmen, in Fluß- oder Regenwasser ausspülen, und wiederum in eine frische Ammoniakslüssigkeit bringen, weil die geruchlos gewordene Flüssigkeit auch wirkungslos geworden ist. Sind Schmutz und Fett vollkommen gelöst, so werden die Zeuge aus reinem Wasser ausgewaschen, und dann getrocknet. Sollten sie eine Farbenveränderung erlitten haben, was besonders bei seidenen Bändern öfters vor kommt, so kann die ursprüngliche Farbe meist durch Einlegen in schwachen Essig wieder hergestellt werden. — Auf andere Art werden Oelflecken entfernt, wenn man das Gelbe eines Eies mit einem gleichen Umfange von Wasser abrührt. Damit bestreicht man nun den Flecken, reibt ihn sanft mit den Händen, und wäscht ihn dann mit reinem Wasser nach.

Flecken von Harz, Wachs und Pech erweicht man mit Terpentinöl, befeuchtet sie dann mit raffinirtem Weingeist, reibt sie sanft mit einem reinen Tuche aus, und spült das Zeug in lauwarmem Wasser. — Sind die Flecken in Sammt, so befeuchtet man sie mit Terpentinspiritus, legt Löschpapier darauf, und hält den Sammt über Kohlen oder ein gelindes Eisen. Hat sich der Flecken in das Papier gezogen, so überfährt man den Sammt sanft mit Weingeist, und bürstet ihn aus.

Oelfarbenflecken. Sind solche noch frisch, so reibt man sie aus wollenen Stoffen mittelst eines mit Terpentinöl getränkten Läppchens. Alte Oelfarbenflecken reibt man mit einer Mischung von 4 Theilen Branntwein, 3 Theilen grüner Seife und 1 Theil Salmiakgeist ein, und reinigt dann die Stellen mit warmem Regenwasser.

Fettflecken aus Sammt zu entfernen, befeuchtet man mit gut gereinigtem Zitronenöl ein wenig Baumwolle, und legt diese dann ganz leicht auf den Flecken, ohne den Sammt niederzu drücken. Nach 5 bis 6 maliger Wiederholung wird der Flecken verschwunden seyn, worauf man den Sammt wie gewöhnlich ausbürstet. — Oder man nimmt etwas Terpentingeist auf ein weißes Tuch, und reibt mit letzterm die befleckte Stelle nach dem Striche des Sammts so lange, bis die Unreinigkeit verschwunden ist.

Rockkrägen vom Fette der Haare zu reinigen, kann man eine Tabakabkochung, starken Fruchtbranntwein oder mit etwas Wasser verdünnten Spiritus in Anwendung bringen. Es wird dann eine Kleiderbürste in die Flüssigkeit getaucht, und der Kragen so lange gebürstet, bis der Schmutz oder die Flecken verschwunden sind.

Behufs der Vertilgung von Fettflecken, seyen es welche sie wollen, aus Stoffen aller Art verdient noch ganz besonders rühmender Erwähnung das Benzin oder Steinkohlentheeröl. Man benetzt damit ein reines Läppchen oder ein Stückchen Papier, und reibt dann auf der befleckten Stelle, bis das Fett verschwun den ist. Selbst die zartesten Farben leiden durch dieses Mittel nicht, und man darf es ruhig bei jedem Seidenstoffe anwenden. Das Benzin ist auch ein vorzügliches Mittel zur Entfernung von Wagenschmier-, Wachsflecken u. dgl. Bei Stoffen, welche das Netzen ertragen, wäscht man später die mit Benzin geriebene Stelle mit kaltem Wasser ab. Der unangenehme scharfe Geruch desselben verflüchtet schnell. — Das Benzin ist in jeder Apotheke zu billigem Preise zu haben, und gleicht nach Aussehen, Geruch und Wirkung ganz dem berühmten Brönner'schen Flecken wasser.

Wein-, Essig- und andere derartige Flecken aus Tuch- und Seidenkleider  zu vertilgen. In zwei Schoppen reines Wasser gießt man für 2 Kreuzer Jungfernmilch, (in der Apotheke zu be kommen,) schüttelt es wohl durcheinander, und benetzt die Flecken einigemal damit. Bei grüner, rother und violetter Farbe läßt man haselnußgroß Pottasche in frischem Wasser zergehen, bestreicht die Flecken damit, und legt dann das Kleid zwischen ein leinenes Tuch, in welchem es abtrocknet. Sollten die Flecken noch nicht verschwunden seyn, so wiederholt man dieses Verfahren, bis die wirkliche Farbe wieder hergestellt ist.

Blaue Flecken aus grünen Kleidern zu bringen. Man tränkt ein feines leinenes Tuch mit Salmiakgeist, benetzt die befleckten Stellen damit, wischt es dann mit einem andern leinenen trockenen Tuche fein aus, und wiederholt dieses Verfahren mehrmals. Nun hält man die feuchten Stellen zum Trocknen über ein Kohlenfeuer, und auf diese Weise wird die grüne Farbe wieder hergestellt seyn.

Regenflecken. Man gießt einen Schoppen Regenwasser in ein Glas, mischt für 3 Kreuzer Weinsteinöl darunter, schüttelt es gut durcheinander, und läßt es eine halbe Stunde stehen. Nun taucht man ein reines Läppchen in dieses Wasser, betupft die Regenflecken damit, überstreicht dann das Zeug mit einem trockenen leinenen Tuche dem Striche nach, und überfährt es mit einem warmen Bügeleisen.

Stockfleckig gewordene Seidenzeuge kann man. wie öl- und schweißfleckige mittels Salmiakgeist reinigen, derselbe muß jedoch dann mehr verdünnt werden.

Quelle: Die wohlberathene Hausfrau in Stadt und Land, herausgegeben von Margarethe Kranich und Mechtilde Maier

Bei der Behandlung von Flecken nach diesen Vorschlägen empfehle ich, es an einer nicht sichtbaren Stelle zuerst auszuprobieren. Heute gibt es evtl. schon bessere Mittel, die man im Fachhandel erwerben kann.

Omas Tipp zur Silberreinigung

Silbergeschirr reinigt man mittelst eines in fein pulverisirte Kreide getauchten feinen, weichen Lederlappens, (etwa von einem Handschuh) mit dem man das Geschirr abreibt. Hieraus mag man noch mit einem ebenfalls weichen reinen leinenen Tuche das Geschirr abwischen. Will man letzterem einen recht schönen Glanz geben, so nimmt man statt Kreide pulverisiertes, gesiebtes Hirschhorn, oder noch besser Wiener Putzpulver.

Anmerkung:
Mit Wiener Putzpulver ist wohl die Asche der Bogheadkohle gemeint, ein ausgezeichnetes Putzpulver für sämtliche Metalle. Wo man diese heute noch bekommmt, weiß ich nicht, am ehesten wohl in der Apotheke.
Bogheadkohle besteht aus 60–65 % Kohlenstoff. 9 % Wasserstoff, 4–5,5 % Sauerstoff und 18–24 % mineralischen Stoffen (Asche).

Der Tipp wurde in einem Buch für die Hausfrau aus dem Jahre 1868 gefunden.